Es ist das letzte August-Wochenende von 2023 – Zeit für die vom SCJ ausgerichtete Kehrausregatta!
Am Samstagmorgen herrscht reges Treiben am ASV-Steg: Mats und Jakob bauen den Jollen-Neuzugang, unseren RS500 auf. Die Aufregung steht den beiden ins Gesicht geschrieben, während die ersten stärkeren Böen beim Setzen der Segel an der Stegplattform ankommen. Außerdem für den ASV an der Startlinie in den Yardstick-Gruppen: Axel mit dem RS-Aero „Aerasmus“, Tobias mit dem Laser „NootNoot“, Neele und Christian mit der Dyas „Cameron“, Marc und Joans mit der Dyas „Sole Mio“, Jan und Laura mit dem Polyfalken „Monopoly“, Ralf und Astrid mit der Fröfel sowie Dieter mit seiner BM-Jolle. Sebastian und ich sind mit dem Piraten „Coco Jambo“ in einem Startfeld von insgesamt 30 Piraten gestartet.
Boot aufbauen, Müsliriegel in die Schwimmweste, Wasserflasche ins Boot und noch schnell eine Schicht Sonnencreme ins Gesicht, denn das Wetter meint es gut mit uns – und los geht’s! Beim Einsegeln zur Startlinie müssen wir durch ein Feld von Windsurfern, die gerade einen Anfängerkurs bei der RWTH machen. Wir haben direkten Sichtkontakt mit einer Surferin, die etwas neidisch zu uns herüberblickt. Wir hängen bei guter Fahrt mit dem Po über der Kante – es macht Hui. „Das sieht ja cool aus!“, ruft sie herüber. „Ja, das ist es auch! Wir sind der ASV in Aachen, du kannst uns auch mal googeln!“, ruft Sebi zurück. Macht man doch so, oder? #Werbungende. Wir segeln zur Regattabahn und schauen uns die Strecke mal genauer an. Die Startlinie ist kurz vor dem Kehrmeter, von dort geht es in Richtung Tonne 2, wo die Luvtonne und eine Ablauftonne liegen – ganz schön lang die Bahn. Ein paar Spi-Manöver zum warm werden und schon ertönt das Startsignal für die H-Boote. Jetzt geht es auch gleich für uns los. Die anderen ASVer haben wir im Gewusel zwischen den ganzen Piraten und Yardstick-Booten noch nicht gefunden, aber wir möchten uns ohnehin erstmal auf den ersten Lauf fokussieren. Der Start ist schon sehr taktisch: Mal ist die Tonne bevorteilt, mal das Schiff. Wir starten im guten Mittelfeld und können uns dort bis zum Ende des Laufs halten. Nach dem ersten Lauf folgt eine längere Phase des Wartens. Wir treffen den ein oder anderen ASVer auf dem Wasser und man tauscht sich kurz aus, wie es so lief. Endlich beginnt der zweite Lauf, wir starten mit dem Coco ziemlich weit vorne. Sebi hat einen Winddreher gesehen, den kaum ein anderer Pirat wahrgenommen hat. Es herrscht höchste Konzentration bei uns, damit wir unsere gute Platzierung halten können und kommen so auch im vorderen Feld über die Ziellinie. Zwei Läufe sollen es für den Tag gewesen sein, schnell zurück zum Steg, einmal Baden und schnell rüber zum SCJ. Bei Spanferkel und Bierwagen möchte ein ASVer nicht zu spät sein. Tobi und Axel haben noch nicht genug vom Segeln und so hört man ab und an von einem RS500 ein lautes WUUUHUUUUU an Land herüberschallen. Das SCJ-Gelände ist voll, immerhin waren circa 70 Boote am Start. ASVer wären aber nicht ASVer, wenn sie sich nicht auch in der Warteschlange für das Spanferkel taktisch gut platzieren könnten. Im Verlauf des Abends kommt eine ausgelassene Party-Stimmung auf, es gibt Cocktails und gewisse ASVer scharren sich um den Bierwagen. Bald fällt einer nach dem anderen müde in die Koje, Sonntag geht es ja noch weiter.
Sonntag, 09:00 Uhr, der Wecker klingelt. Gähn, Blinzel, Segeln gehen! Es wird in entspannter Runde gefrühstückt und schon ein wenig über die anstehenden Läufe diskutiert. Am Steg in etwa das gleiche Bild wie Samstag: Boote aufbauen, Snacks packen, Sonnencreme, Abfahrt. Die Regattabahn sieht genauso aus wie am Samstag und wir überlegen auf welcher Seite des Sees der Wind heute wohl besser ist. Die H-Boote starten, die Piraten sammeln sich an der Linie. Wir starten gut und können während des Laufs ein paar der anderen Piraten einholen. Es ist etwas weniger Wind als am Vortag, das macht die Manöver spannender. Nach dem Lauf ist vor dem Lauf und in der Pause haben wir die Möglichkeit ein wenig die anderen Boote zu beobachten. Unser RS500 ist vor dem des SCJ und auch für die anderen ASV-Boote sieht es ganz gut aus. Schnell einen Müsliriegel essen und nach dem Start der H-Boote an die Linie. Diesmal ist der Puls noch höher, der letzte Lauf soll nochmal gut werden. Alle drängeln an der Linie, Segel flattern, die Piraten sind dicht an dicht und wir reden nur leise miteinander, damit uns keiner hört. Wir sind sehr nah an der Linie, aber die neben uns auch. Startsignal, wir fahren los. Noch ein Signal und Flagge X – Mist, mindestens ein Frühstart. Aber waren wir das? Wir wollen sicher gehen und drehen um, das Boot neben uns auch. Die anderen sind etwas früher wieder an der Startlinie und die Flagge geht schon runter. Doppelmist, wir waren es gar nicht! Wir drehen wieder Richtung Luvtonne und sehen das Feld von hinten. Gedankenkarrussel – Der Start hätte echt gut sein können… Jetzt noch versuchen das Beste herauszuholen, irgendwie. In diesem Lauf scheint der Wurm drin zu sein, nach dem Spi setzen ist jedes Mal eine Sanduhr drin und der Wind dreht gefühlt in jeder Wende gegen uns. Immerhin sehen wir, dass die Boote, mit denen wir vorher vorne gefahren sind in diesem Lauf auch eher im hinteren Feld sind. Auf dem letzten Downwind können wir aber zum Glück noch ein paar Boote holen und punkten mit der Rursee-Erfahrung. Die letzten Meter kreuzen wir zur Leetonne, fahren mit Rückenwind von dort zur Ziellinie und kurz vor der Ziellinie sind wir wieder am Wind – der Rursee bleibt sich treu.
Zur Siegerehrung gab es wieder leckeren Kuchen und Kaffee, sodass man wieder rundum glücklich war. Auch unsere Platzierungen können sich sehen lassen: In der Piratenklasse haben Hannah Neubaur und Sebastian Merz den 11. Platz (von 30) belegt. In der Yardstickgruppe YS<=110 haben (von 15 Booten) Jonas Harnacke und Marc Morisse den 6., Neele Hannes und Christian Fimmers den 9. und Jakob Krause und Mats Johnen den 13. Platz belegt. In der Yardstickgruppe >110 haben (von 12. Booten) Axel Schmidt den 3., Dieter Mayer den 4., Astrid und Ralf Fröde den 6., Laura und Jan Niehusmann den 8. und Tobias Rätz den 9. Platz belegt.
Insgesamt war die Kehrausregatta des SCJ wieder ein sehr gelungenes Event und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr.