Onze prachtige blauwe boot is eindelijk weer in Nederland, dus wat gaan we in oktober doen? Natuurlijk! We varen de Ijspegel Regatta.
Warte - was ist passiert?
Na, die AG4 ist von ihrem Mittelmeer-Abenteuer zurück in Scheveningen und die Ijspegel-Serie steht an. Also heißt es wieder: Race Mode ON.
Freitag - Anreisetag in Scheveningen:
Die Crew kommt in Grüppchen in einer Zeitspanne von ca. 20:00 Uhr bis 01:00 Uhr an. Grund dafür: Unterschiedliche Startzeiten, unterschiedliche Startorte, unterschiedlich stark ausgeprägte Pflichtgefühle den Wegweisungen von Google-Maps zu folgen. Hoffentlich navigieren wir den Kurzstrecken Up and Down besser, als den Weg durch das holländische Autobahnen-Labyrinth. Als alle angekommen waren und der erste große Durst gelöscht war, kamen bei der Essensplanerin die ersten Sorgen über den Biervorrat auf - die Windvorhersage hatte sich nun tatsächlich für den Schwachwind entschieden.
Samstag - Trainingstag:
Wir alle wissen wie schwierig es ist, nach einem langen Abend aus der Koje zu stiefeln, besonders wenn eher bescheidene Segelbedingungen auf einen warten. Unser Schiffer war aber heldenhaft bereits um halb 8 auf den Beinen, um die 32 Aufbackbrötchen für die hungrige Meute zu backen. Zunehmend mehr Menschen stolperten schon bald, pünktlich zur letzten Fuhre Brötchen, aus der Koje. Nach dem Frühstück wehte uns eine leichte Brise um die Nase, also ablegen und trainieren. Der Wind war besser als erwartet und die Manöver wurden mit jeder weiteren Wiederholung besser. Zwischenzeitlich wurden wir von Seehunden beobachtet, die haben unsere Manöver allerdings eher kritisch beäugt. Vielleicht haben sie auch nur gerätselt, woran man einen Schiffer erkennt. Oder warum die Vorschiffscrew über die Taktik-Crew lacht, die windunschnittig das Cockpit blockiert, während die Taktik-Crew darüber philosophiert, warum die Vorschiffscrew windunschnittig neben den Wanten steht. Naja es ist halt alles ein gegenseitiges Geben und Nehmen…
Abends wurde noch lecker gekocht und irgendwie war der Tag doch anstrengender als erwartet, weshalb für einen Ijspegel-Trainingstag recht früh schon das Licht im Schiff erloschen war.
Sonntag - Race Day:
Obwohl die Crew am Vorabend früh in die Kojen gefallen war, war unser Schiffer schon wieder der erste auf den Beinen. Sein Glück, dass für den Sonntag keine Aufbackbrötchen, sondern bereits geschnittenes Brot zum Frühstück geplant war. Schon hier hat es sich gelohnt zur richtigen Zeit an der „Frühstücks-Startlinie“ zu sein. Wer erst später mit dem Frühstücken startete, konnte sich nämlich nur noch für eine Scheibe Brot mit Salami, Salami oder Salami mit Brie-Rand entscheiden. Gestärkt wurden dann bald die Festmacher losgemacht und abgelegt - Ah neee! Wir haben vergessen das Schiff auszuräumen! Kurzerhand haben wir nochmal das Ablegemanöver pausiert - die Starkwindsegel konnten wir ja am Steg lassen, genauso wie das Dingi und den Anker. Da wir nur noch an den Vorleinen hingen und dem Schiff schon einen kleinen Schub nach vorne gegeben hatten, konnten wir die Schwerlasten nur noch über den seitlichen Fingersteg abladen. Unser Stegnachbar fand die Platzierung der Segel auf dem Fingersteg allerdings nicht so toll, weswegen noch der Transport der halben Segellast in die geparkten Autos erfolgen musste. Als das erledigt war, konnten wir das Ablegemanöver wenigstens schnell zu Ende bringen, denn das mit den Heckleinen und Springs hatten wir ja schon eine Viertel Stunde vorher erledigt. Die Vorleinen-Beauftragten haben wohl noch nie so lange auf das Kommando „Vorleine los“ warten müssen.
Auf der Regattabahn angekommen, haben wir uns dann am Startschiff eingecheckt, testweise den Spi gezogen und sind dann zu spät zur Startlinie gesegelt. Da gab es dann nur noch Salami, Salami oder Salami mit Brie. Wir sind 3 schöne Läufe gesegelt und alle Manöver haben natürlich ohne größere Fuck-Ups sehr gut funktioniert ;). Selbstverständlich haben wir der Regattaleitung zwischendurch auch mal unter die Arme gegriffen - die Position der einen Lee-Gate-Tonne war einfach nicht so toll und man hilft ja wo man kann.
In Summe war das erste Ijspegel-Wochenende wirklich schön. Ein bisschen mehr Wind hätte vermutlich nicht geschadet, aber irgendwas ist ja immer. Dafür haben wir vom Herbst keinen Schlag ins Gesicht bekommen und konnten für die vorherrschende Jahreszeit eher leicht bekleidet segeln.
(Bericht Hannah Neubaur)